Worte sind für mich wie Pusteblumensamen. Sie sind einfach da, in der Luft, auf dem Asphalt, in Einkaufspassagen und unter Parkbänken. Ich suche sie nicht, aber aus irgendeinem, mir völlig unerklärlichen Grund, finden sie mich. Überall. Sie krallen sich an mir fest und werden dann wieder fortgeweht. Mir ist dann so, als hätte es sie nie gegeben.

 

Manche bleiben ein wenig länger. Ich jongliere dann mit ihnen und freue mich, wenn sie in der Sonne aufblitzen, oder wenn Nebel sie in diffuses Licht taucht.

 

Diese Worte fange ich behutsam ein und gebe ihnen den Rahmen, den sie verdient haben. Farben habe ich reichlich. So glänzt schon mal ein Rahmen in Zartrosa, während ein anderer in Grün daherkommt.

 

Aber da sind auch die, die unter meine Haut kriechen. An mir wachsen, in mir wachsen. Die, die mein Wasser trinken, oftmals grau gefärbt. Oder dunkelrot. Auch hier fertige ich Rahmen an. Weniger glänzend, weniger schön. Aber intensiv gefärbt, mit jenen Farben, die mir in dunkleren Momenten zur Verfügung stehen.

 

Und manchmal sitze ich einfach ...

irgendwo auf einer bank im park

offenporige haut

 

dünnhäutig vernetzt

 

ich schreibe mich

 

in die tastatur

 

 

manchmal nehme ich

 

einen mit

 

dich vielleicht

 

oder sonstwen

 

 

den baum an der ecke

 

stört es nicht

 

er verliert ein blatt

 

und ich male

 

 

mit meinen fingern

 

wörter darauf


Auf den nachfolgenden Seiten befindet sich eine kleine Auswahl meiner lyrischen Werke.

 

Fühlen Sie sich vollkommen frei in der Interpretation.